überbühne

„Jede Inszenierung ist ein ästhetischer Vorgang, aber nicht jede Inszenierung ist eine Operation der Kunst.“*

Die Nibelungen, Max-Reinhardt-Seminar, Foto: ForsterAn dieser Stelle wollen wir mehr über die Kunst herausfinden, Bühnenbilder zu schaffen.

Da Bühnenbilder meistens durch Verwandlung eines schon bestehenden Raumes entstehen, sieht man sich als BühnenbildnerIn oft erst mal einer Vielzahl an Beschränkungen gegenübergestellt – der Ort, die Geschichte des Orts, die zur Verfügung stehende Technik, die Atmosphäre und andere Eigenheiten. Dann kommt noch der Text, die Regie und das Theater hinzu, die bestimmte Vorstellung mitbringen können, seien es auch nur budgetäre.
Abgesehen davon gibt es aber eine unendliche Anzahl von Möglichkeiten, einen Raum für eine Inszenierung zu verwandeln.

Ob man als BühnenbildnerIn Kunsträume entstehen lassen will, Illusionen schaffen möchte, Übersetzungen sucht, dem Publikum einen Spiegel vorhalten möchte, gerne technische Spielereien ausprobiert, die Schauspieler zum spielen, die Tänzer zum tanzen oder die Regie zum weinen bringen möchte, besonders ausgefallene Auftrittsmöglichkeiten schaffen oder sich austoben will und alles oben stehende für Quatsch hält – es gibt so viele verschiedene Ansätze, dass es Unmöglich scheint sie zu vereinen oder miteinander zu vergleichen.

Daher wollen wir BühnenbildnerInnen (und andere Theaterleute, aber in erster Linie BühnenbildnerInnen selbst) fragen: Wie sie mit dieser unendlichen Freiheit umgehen, was das Besondere an ihren Setzungen ist, ob es etwas gibt, nach dem sie in ihrer Arbeit suchen, wie sie in Inszenierungen eingreifen, wo sie an Grenzen stoßen – kurz, wir wollen versuchen, Einblick in diese kreativen Köpfe zu bekommen, um mehr über das Bühnenbilden an sich zu erfahren.

Deshalb wird es hier auch Posts geben, die mit Raum an sich, mit Architektur, Comics, Science Fiction, Graffitti oder Stadtentwicklung zu tun haben – eben all das, was und begegnet, wenn wir darüber nachdenken, wie die nächste Bühne aussehen soll.

Mal sehen, was wir rausfinden!

*(aus: Martin Seel „inszenieren als Erscheinenlassen“ in „Ästhetik der Inszenierung“ Herausgegeben von Josef Früchtl und Jörg Zimmermann)